Ambulant Betreutes Wohnen und berufliche Integration für junge Erwachsene die wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind
Zielgruppe
Die Zielgruppe sind junger Erwachsen aus Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis, die hier seit mindestens 6 Monaten ihren gewöhnlichen Aufenthalt und einen besonderen Unterstützungsbedarf aufgrund sozialer Benachteiligungen und individueller Beeinträchtigungen haben und wohnungslos oder akut davon bedroht sind.
Ziele des Projekts
- Perspektiven und Fähigkeiten für eine stabile Wohnsituation entwickeln
- Persönliche Problemlagen wie Verschuldung, Suchtgefährdung oder gesundheitliche Beeinträchtigungen bearbeiten
- unfreiwilliges „Andocken" an Wohnungslosen-/Straßenszenen verhindern
- Zugänge zu einer beruflichen Bildung und berufliche Perspektive schaffen
- Zugänge zu weiteren Hilfeangeboten vermitteln
Das Angebot des Projekts besteht einerseits daraus, Wohnraum zur Verfügung zu stellen, und andererseits aus einer sozialpädagogischen Begleitung der jungen Erwachsenen.
Die Betreuung gliedert sich in 3 Phasen:
a) Clearingphase (6-8 Wochen)
Die Clearingphase bietet beiden Seiten die Chance des gegenseitigen Kennenlernens und Vertrauensaufbaus. Von Trägerseite wird die Betreuung nur dann umgesetzt, wenn der/die Betroffene nach Einschätzung der Partner ausreichende Kompetenzen und Motivation besitzt
- um voraussichtlich eigenständig zu wohnen, und wenn
- reale Chancen für eine mittelfristige berufliche Integration bestehen
- Zielvorgaben in der Clearingphase eingehalten werden (z.B. Einhaltung von Gesprächsterminen, Vorlage und Besprechung behördlicher Unterlagen)
b) Betreuungsphase (bis zu 24 Monate)
Unterstützungsformen in der Betreuungsphasen:
I. Betreuung im Wohnen:
- Umzug/Einzug, Wohnungseinrichtung
- Unterstützung bei Finanzen und Umgang mit Geld/Schulden, und bei akuten finanziellen Notlagen,
- Hilfestellung bei Anträgen
- Ernährung/Kochen
- Sauberkeit der Wohnung, Lüften, Energiesparen, etc..
- u.a.
II. Betreuung zur sozialen Integration
- Regelmäßige Gespräche/Kontakte mit Betreuer*in,
- Hilfe bei der Bewältigung von Beziehungsproblemen und Gewalterfahrung,
- ggf. Gespräche mit Angehörigen, Vertrauenspersonen,
- Vermittlung zu Fachdiensten, Begleitung zu Behörden und Einrichtungen,
- Strukturierung des Alltags,
- Erschließen von Unterstützungsangeboten Dritter (z.B. Suchtberatung, Schuldnerberatung, psychiatrische Hilfen etc.),
- aufsuchendes, kontakthaltendes Vorgehen in Krisen/bei Rückzug
- u.a.
III. Betreuung zur beruflichen Integration
- Berufsorientierende Beratungsgespräche,
- Motivation je nach Voraussetzungen zur schulischen/beruflichen Ausbildung/Erwerbsarbeit
- Durchführung/Auswertung von Kompetenzfeststellungen, Vermittlung zu Test der Agentur für Arbeit
- Praktikumssuche, -vermittlung und -begleitung
- Unterstützung bei Bewerbungsunterlagen und konkreten Bewerbungen für Minijobs, Erwerbsarbeit, Ausbildungsplätzen
- Begleitung in den ersten Monaten nach Aufnahme von Arbeit, Ausbildung, Schule
- u.a.
c) Nachbetreuungsphase 3-12 Monate (nicht über § 67 SGB XII)
Die Wohn- und sonstige Betreuung in der Nachsorge im Rahmen des Programms Kompetenzagentur (verlinken) kann als Rückversicherung für die TN und zum Erhalt erworbener Vertrauens- und Beziehungsstrukturen genutzt werden.
Diese Phase beinhaltet außerdem die Kontaktpflege zu Einrichtungen/Betrieben zur Prävention von Abbrüchen integrativer Maßnahmen/Ausbildungen, etc.
Kontakt
Projektleitung:
Marcus Bellemann
Mobil: 0160/200 47 95
Betreuung
- Nina Bonifer
- Julia Dörflinger
- Jenny Li
- Nathanael Bache'
Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit den Jugendämtern und Sozialämtern der Stadt Heidelberg und des Rhein-Neckar-Kreises sowie den beiden Jobcentern durchgeführt. Beide unterstützen durch Übernahme von Betreuungspauschalen bzw. Kosten der Unterkunft die finanzielle Durchführbarkeit des Projektes.
Gefördert von